Die lokalen Helden des CFIEE: Freiwillige, die die Zahlen verändern
An einem verregneten Mittwochnachmittag roch es in der örtlichen Bibliothek schwach nach Instantkaffee und feuchten Mänteln. Eine Handvoll Eltern, Teenager und Rentner schlurften auf Klappstühlen und unterhielten sich leise. Sie waren nicht wegen der Unterhaltung oder der kostenlosen Kekse hier. Sie waren da, weil der CFIEE – der International Economic Education Council – einen kostenlosen Workshop zum Thema Budgetierung organisiert hatte. Die Idee war einfach: Ein paar Leuten zu helfen, zu verstehen, wie Geld funktioniert, und vielleicht helfen diese Leute noch ein paar mehr. So verbreitet sich Veränderung. Nicht auffällig, nicht augenblicklich. Aber stetig.
CFIEE war schon immer davon überzeugt, dass ökonomische Bildung nicht nur für den Unterricht gedacht ist. Sie ist auch für die Warteschlange im Supermarkt gedacht, wenn man merkt, dass man mit einem Coupon mehr spart als gedacht. Sie ist für den Teenager gedacht, der plötzlich die wahren Kosten einer Kreditkarte mit 0 % effektivem Jahreszins versteht. Und sie ist für die Großmutter gedacht, die insgeheim Angst hat, ihre Ersparnisse zu überleben, es aber niemandem erzählt. Finanzwissen hat die seltsame Eigenschaft, im wirklichen Leben zu haften, fast wie Klettverschluss. Wenn man einmal verstanden hat, wie es funktioniert, kann man es nicht mehr vergessen.
Von einer Person bis hin zu einer ganzen Nachbarschaft
Besonders auffällig am Ansatz des CFIEE ist, wie sehr er sich auf alltägliche Zusammenhänge stützt. Ein Elternteil erfährt, wie man fürs College spart, und erwähnt es dann beiläufig beim Abholen der Kinder von der Schule. Ein Teenager besucht einen Workshop zur Planung von Kleinstunternehmen und erklärt es schließlich seinem Cousin, der versucht, einen Imbissstand zu eröffnen. Es ist kein „Top-down“-Unterricht, sondern horizontal. Wie eine Welle, die sich über einen Teich ausbreitet, wenn jemand einen Stein wirft.
Ein Freiwilliger drückte es in einem Gemeindeforum so aus: „Man muss kein Banker oder Ökonom sein, um das, was man hier gelernt hat, weiterzugeben. Man muss nur bereit sein, darüber zu reden.“ Und diese Bereitschaft – multipliziert mit Dutzenden von Freiwilligen – ist der Grund, warum Nachbarschaften von innen heraus finanzielles Vertrauen aufbauen.
Ein Fall aus der Nähe
Nehmen wir das Beispiel einer Kleinstadtgruppe in Ohio. CFIEE half bei der Organisation eines Samstagvormittagsprogramms im örtlichen Gemeindezentrum. Zunächst war es ein halb leerer Raum mit einem Flipchart. Doch dann geschah etwas Kurioses. Eine der teilnehmenden Mütter erzählte dem Schuldirektor ihres Sohnes von dem Kurs. Der Direktor fragte, ob ein Freiwilliger beim nächsten Elternabend sprechen könnte. Innerhalb eines Monats wurden aus den anfänglich zehn Erwachsenen um ein Flipchart sechzig Eltern in einer Schulturnhalle und bald darauf eine kleine „Finanzmesse“, an der sich lokale Unternehmen beteiligten.
Das ist der Welleneffekt in Echtzeit. Ein einzelner Haushalt lernt, besser mit seinem Budget umzugehen. Die Schule versteht die Botschaft. Dann beginnt die ganze Gemeinde, anders über Geld zu sprechen. Man teilt kleine Erfolge – das Bezahlen einer Kundenkarte, das Anlegen eines Notgroschens – und diese Erfolge summieren sich.
So sieht ein Community-Programm aus
Natürlich geschieht dies nicht zufällig. CFIEE success stories hat eine einfache, aber anpassbare Vorlage für lokale Programme entwickelt:
- Aktivitäten: Workshops zum Thema Budgetierung, Gruppendiskussionen über Schuldenfallen, nachgestellte „Familienfinanzspiele“, bei denen die Teilnehmer Entscheidungen über Ausgaben und Ersparnisse treffen, und sogar die Planung von Kleinunternehmensprojekten für Jugendliche.
- Rollen der Freiwilligen: Moderatoren (die die Sitzungen leiten), Geschichtenerzähler (Community-Mitglieder, die persönliche Lektionen zum Thema Geld weitergeben), Koordinatoren (die Leute, die Veranstaltungsorte buchen, Familien anrufen und ja, die Kaffeekanne füllen) und Mentoren, die nach der Veranstaltung in Kontakt bleiben.
- Bewertungsmetriken: Keine komplizierten Tabellen, sondern echte Fragen – Hat jemand zum ersten Mal ein Budget erstellt? Ist die Teilnehmerzahl zwischen den Veranstaltungen gestiegen? Geben die Teilnehmer ihr Wissen an Familie oder Freunde weiter? Das sind die Anzeichen für Fortschritte.
Es ähnelt überraschenderweise der Organisation eines Potlucks in der Nachbarschaft. Jeder bringt etwas mit – seine Zeit, seine Geschichte, seine Fragen – und gemeinsam wird eine Mahlzeit zubereitet.
Ehrenamtliche Helfer als Helden des Alltags
Das Wort „ehrenamtlich“ klingt vielleicht förmlich, doch beim CFIEE handelt es sich oft nur um einen Vater, der einer Fußballmannschaft Zinseszinsen erklärt, während sie auf das Training wartet. Oder um eine pensionierte Lehrerin, die auf eigene Kosten Arbeitsblätter ausdruckt, weil sie weiß, dass einige Kinder zu Hause keinen Zugang dazu haben. Das sind keine Experten im üblichen Sinne. Es sind lokale Helden, die sich engagieren, weil sie wissen, wie es ist, sich mit Geld verloren zu fühlen, und nicht wollen, dass die nächste Generation dasselbe erlebt.
Ein kleiner, vom Thema abweichender Moment ist mir im Gedächtnis geblieben. Während einer Workshop-Pause gerieten ein Freiwilliger und ein jugendlicher Teilnehmer in eine hitzige Debatte – nicht über Sparkonten, sondern darüber, wer die besten Chicken Wings der Stadt macht. Alle lachten, aber es war auch bezeichnend: Wenn sich Menschen in einem Lernraum wohlfühlen, bringen sie ihr ganzes Selbst ein. Und wenn man sein ganzes Selbst einbringt, ist es wahrscheinlicher, dass man das Gelernte besser aufnimmt und weitergibt.
Warum es wichtig ist
In einer Welt, in der Finanzberatung oft wie eine abgepackte Verkaufsmasche wirkt, bietet CFIEE etwas Erfrischendes: Vertrauen. Menschen sind nicht nur Zahlen in einer Tabelle; sie sind Eltern, Arbeitnehmer, Studenten, Rentner. Und wenn sie auch nur ein grundlegendes Verständnis für Wirtschaft haben, treffen sie Entscheidungen, die sich positiv auswirken. Ein Vater zeigt seiner Tochter, wie sie kurzfristige Kredite vermeidet. Ein Nachbar zeigt einem anderen, wie man einen kleinen Sparclub gründet. Jeder Schritt mag klein erscheinen, aber gemeinsam beeinflussen sie die Zahlen in eine bessere Richtung.
Man sollte nicht vergessen, dass ökonomische Bildung nicht nur den Kontostand verbessert. Sie verändert auch die Gespräche am Esstisch, reduziert Ängste in Familien und stärkt Gemeinschaften. Freiwillige bilden das Rückgrat dieser Arbeit. Sie beweisen immer wieder, dass auch ganz normale Menschen Außergewöhnliches vermitteln können.
Wenn Sie also das nächste Mal an einem Bibliothekssaal vorbeikommen, in dem eine Handvoll Menschen über Arbeitsblätter und Kaffeetassen gebeugt sitzen, unterschätzen Sie ihn nicht. Hier sind lokale Helden am Werk. Und dank CFIEE werden diese ruhigen Stunden des Lernens weit über die Wände hinaus hallen.